„Wer mit der Bahn reist…“

So, damit es hier nicht zu sehr vergeistigt, mal ein wenig Praxisnähe und Bodenständigkeit zum Monatsthema Gelassenheit 😉

Ich finde es wichtig, sich nicht nur über Ideale und nicht erreichbare Bewusstseinszustände des Nirvanas Gedanken zu machen – wenn ich unter der Erde bin, bin ich bestimmt sehr gelassen und jeder andere auch – sondern um das hier und jetzt. Mir Gedanken zu MEINEM Umgang mit Gelassenheit zu machen und nicht, wie MAN sein sollte. Also Hosen runter, und ich hoffe, dass meinem Beispiel der Ein oder Andere folgt.

Gerade heute morgen wurde meine Gelassenheit arg strapaziert. Die Nordbahn hatte 15 Minuten Verspätung, was für Pendler evtl. aushaltbar, für mich jedoch eine Katastrophe im so schön geplanten Ablauf darstellte. Wollte ich doch in HH den ICE nach München erreichen, um mein Fahrzeug am Abholort spätestens um 13:00 auf der Strasse zu haben und um 20:00 Uhr auf der heimischen Couch anzulanden.

Meine Kunden wissen und schätzen es, dass ich meine Terminplanungen genau nehme und mir Professionalität über alles geht – ist halt Job. Die Durchsage des Verspätungsgrundes der Nordbahn war dann auch der eigentliche Grund für meinen spürbar aufsteigenden Groll: „…wegen einer verspäteten Bereitstellung…“ . Ah ja, diese fand im Nachbarort statt und besagter Grund fand sich nicht zum ersten Mal in den morgendlichen Ansagen. Da stellt sich die Frage doch, ob da jmd. seinen Wecker in der Frühe nicht hören mag oder will.
Wie gesagt Professionalität sieht für mich anders aus.
Trotzdem halte ich mich in vielen Bereichen für einen sehr gelassenen und toleranten Menschen. Und bekomme häufig vermittelt, dass meine innere Ruhe auch nach aussen und auf mein Gegenüber strahlt.

Da stimmt größtenteils also Fremdbild und Selbstbild überein.

Meine Herangehensweise an das Leben und alles, was so passiert lautet: „love it, change it or leave it“. Heißt, ein hoher Grad an Selbstverantwortung und so kann ich fehlende bezüglich meiner Mitmenschen nur schwer ertragen. Es gibt eben bei mir, wie bei jedem anderen Menschen auch, Bereiche, die stärker betont sind, die ich ernster nehme. Da ist zum einen der Job und zum anderen die Selbstreflexion. Beides sehe ich nie oberflächlich. Es kostet mich Anstrengung in diesen Bereichen gelassen zu bleiben, den Druck oder Drang, den ich selbst verspüre, gehen zu lassen.

Dass ich dabei mit mir selbst zu streng ins Gericht gehe, wird mir häufig erst im Nachhinein bewusst.

Klar wird mir jeder zustimmen und selbiges für sich ebenso in Anspruch nehmen, wenn ich sage, dass ich meinen Job ernst nehme und dass mir Oberflächlichkeiten zuwider ist. Jedoch muss man bedenken, beides ist Auslegungssache. Was für den Einen oberflächliches Heididei oder unprofessionell, ist für den Anderen notwendig und tiefgründig oder absolut effektiv gearbeitet. Also ähnlich wie unterschiedliche Ansprüche an die Sauberkeit beim Wohnungsputz 😉
Und wer weiss, vllt hat ja die morgendlich verspätete Bereitstellung einen ganz anderen Grund, den ich nicht mal ahnen kann. Also versuche ich gedanklich meinen ursprünglichen Plan loszulassen, denn ob ich jetzt um 20:00 oder um 21:00 heimatliche Gefilde erreiche, ist relativ egal. Das Universum wird schon einen Grund dafür haben, und ich muss nicht alles wissen.
…das kann ich natürlich erst 1 h später so sehen, nachdem ich mich beruhigt habe 😉 …
So hat bestimmt jeder eben einen oder mehrere Lebensbereiche, in dem ihm Gelassenheit schwer fällt, er ständig auf die Probe gestellt wird, was Toleranz und das Vertrauen in den Fluss des Lebens oder auch das Universum betrifft. Es heißt auch nicht umsonst, dass das Alter gelassener macht, die Perspektive auf das Leben wird eben grösser, ist nicht mehr so Ich bezogen wie in jungen Jahren.

Also gebe ich mir noch ein paar Jahre auf dem (gleisigen) Weg der Erkenntnis 😀

Das Erkennen und Benennen der eigenen Schwachpunkte ist dabei sehr hilfreich.

Und natürlich auch Nachsicht mit sich selbst und anderen.

Habt Ihr Eure Schwachpunkte zum Thema schon ausfindig gemacht? Und welche sind das? Ich bin neugierig 🙂

(Foto: ich, Modell: Fussel)

39 Kommentare

  1. Liebe Andrea,

    also jetzt erst mal Herzlich Willkommen als Autorin auf unserem Blog 🤗
    Schön, dass Du uns bereichern möchtest und ganz gelassen hast Du auch gleich mal einen bleibenden Eindruck hinter-lassen.

    Interessant, dass auch bei Dir die Devise „Love it, change it or leave it.“ gilt. Hatte ich auch mal darüber ein Beitrag geschrieben.
    Situationen und Verhalten, bei denen ich die Gelassenheit verliere… im Grunde sind es solche Sachen wie Zeitvergeudung, Unehrlichkeit, Heimlichtuerei, Scheinheiligkeit, die mich zeitweise um meine Tiefenentspannung bringen und ich dann auch „wenig“ gelassen reagiere.
    Ganz konkret würde ich sagen, dass ich alarmiert bin, wenn man mir etwas wegnimmt, was ich liebe. Auch beim Job reagiere ich nicht gerade gelassen, sichert er mir doch auch das Leben, welches ich heute führen darf. Klar!

    Was ich schon gelernt habe ist ein wenig Demut, Dinge die ich eh nicht ändern kann, anzunehmen. Geduld, wenn es halt nicht schneller geht, ist es halt so. Und mein Hang zum Perfektionismus weicht auch manchmal einem Mut zur Lücke. Damit wird’s auch gelassener.

    Toller Beitrag zum Einstieg und auch ganz konkret sehr inspirierend und hoffentlich mit einer tollen Diskussion dazu.

    Liebe Grüsse
    Thomas

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    • Lieber Thomas,
      das Thema Gelassenheit beschäftigt mich schon seit einer Weile. Und ich hatte gehofft, ein wenig mehr Erhellendes dazu hier zu lesen. Eben auch nicht nur graue …oder lichtvolle Theorien dazu *grins*. Aber wie das eben so ist, wenn man es nicht selbst macht, macht es niemand. Also blieb mir ja nichts anderes übrig.

      Deshalb ganz lieben Dank für die Freischaltung und Dein eigenes Hose runter lassen (hast ja hoffentlich die Unterbüx noch an 😀 ).

      Ja, das Thema Selbstverantwortung ist sehr konträr dazu, auf das, was einem zufällt, zu vertrauen und auch zuzulassen. Und klar, hört es sich so herrlich idealistisch verknallt an, mit dem oder der Liebsten, in einer kleinen Hütte im Wald oder whatever unter einfachsten Verhältnissen wohnen zu können. Entspannter ist man aber, wenn da keine Existenzängste im Nacken hocken und sicherlich auch beziehungsförderlicher.

      Heimlichtuerei und Scheinheiligkeit – da wahre ich Contenance. Ist zwar Sch..ße, aber mein Bauch sagt mir ja, ob da was falsch läuft. Wenn jmd sich selbst belügen möchte, darf er das tun.

      Ich danke Dir für Deine Offenheit, obwohl ich wirklich glaube, dass Du ein sehr entspannter Zeitgenosse bist, der sein Gegenüber so akzeptiert, wie es ist.
      Liebe Grüsse
      Andrea

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      • Dich als Autorin freizuschalten war mir ein Vergnügen, wusste ich doch auch, dass es von Deiner Seite nur Bereicherndes und Inspirierendes geben wird… so geschehen!

        Hosen runterlassen, da bin ich eigentlich ganz gelassen 😉 und klar, ich hab ja noch was drunter, hör mal! 🤨
        Existenzängste plagten mich auch schon und das ist keine schöne Erfahrung, aber vielleicht hilfreich, um geerdet bleiben zu können. Da haut’s einen mal auf die Bretter der Bühne des Lebens -> aufrappeln und weiter geht’s, hilft ja nix!

        Ich sehe mich auch als eher entspannten Zeitgenossen und ich versuche auch immer meinen Gegenüber zu verstehen und ihn so zu nehmen, wie er ist, mit all seinen Kanten und Ecken. Vorausgesetzt… offen, ehrlich und authentisch.

        Liebe Grüsse
        Thomas

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      • Was drunter bei DEM Wetter? Also sag mal, das schont weder Wäsche noch Umwelt 😀 .
        #sparsameralseinschwabe

        Wenns einen auf die Bretter gehauen hat, muss man das erstmal auch innerlich verkraften. Einfach nur aufrappeln reicht da, denk ich mal, nicht. Man wird vorsichtiger und noch kritischer mit sich selbst, hinterfragt sich und seine Fähigkeiten ständig. Gut, wenn man dann ein Umfeld hat, das bestärkend wirkt und Mut macht. Ich bin da meinen „Mädels“ echt dankbar, trotzdem ist man hinterher nicht derselbe Mensch. Gut so. Und ja, dabei lernt man Dinge zu schätzen und Demut. Nicht die schlechteste Lektion.

        Sonnige Grüsse 🙂

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      • Gerade bei diesem Wetter ist es wichtig auch was drunter zu haben und vor allem in diesem Alter 😅

        Innerlich verkraften muss man jeden Tiefschlag, klar. Und oftmals ist es auch so, dass die „Freunde“ dann um Dich herumstehen und Dir nicht mal beim Aufstehen helfen. Deswegen, selber aufrappeln. Man lernt (hoffentlich) mit einer jeden solchen Erfahrung und macht denselben Fehler dann hoffentlich auch nicht noch mal. (das wäre dumm)

        Was ich aus solchen Tiefschlägen gelernt habe, nimmt mir niemand und hilft mir sehr gut, andere zu verstehen. Lebenssituationen, in denen sich jemand befindet, einschätzen zu können.
        Von „jeden Euro zusammenkratzen müssen“ bis „Champagner- und Kokspartys“ kenne ich alles und was soll ich sagen? Das Leben dazwischen, bodenständig, mit viel Freude und Spaß am Leben und lieben Menschen an meiner Seite und echten Freunden, das ist das, was mir am meisten bedeutet, was mein Leben ist.

        Komm gut an… 😉😊
        Liebe Grüsse

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      • Ich dachte ja die ganze Zeit, da kommt noch der Adler und reisst das Schaf im Video – aber nix, Menno, so ein bisschen Äktschn wär doch was.
        Den Poncho hab ich gesucht – hätte der Musikus den an gehabt, hätte er auch aufstehen können (er hockt nämlich nur). Kenner wissen, dass man(n) unter so einer weissen Hose einen String tragen muss, weiss natürlich. War bei ihm wohl dreckig, inner Wäsche, whatever…
        Mit Poncho wär das nicht passiert *grins* – weiss der teekay Bescheid jetzt, sollte er doch mal ne Karriere als Strassenmusikus anstreben. Oder eben den besagten String tragen…
        #fiesebilderkannichauch!
        #stringhasserin
        😀

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      • Na toll, jetzt stelle ich mir auch so einiges vor… 😂 das mit der weißen Hose lasse ich dann aus mehrerlei Hinsicht 😉
        Das mit dem Adler habe ich auch Jugendschutzgründen rausgeschnitten… 😂

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  2. Hi 🤗🤗🤗

    Praxis nah ?
    Einfach immer weiter leben und irgendwann wird’s

    Ich glaub nicht, dass man das groß forcieren kann …
    Das wäre wohl eher kontra-produktiv 🤔😉

    Aber was mich wirklich ein Riesen Stück voran gebracht hat war meine an anderer Stelle beschriebene Höhlenforschung
    In die eigenen dunklen Winkel zu steigern relativiert die Sicht auf andere ungemein

    Und es befreit
    Macht leichter

    Ein neuer Trick, den ich grad gelernt hab –
    Ich bedank mich jetzt einfach immer für alles 😂😂😂
    Ja
    Lach ruhig
    Genau den Effekt hat es nämlich
    😂😂😂
    Danke lieber Gott für die überfüllte stinkende Straßenbahn
    … und schon sitz ich da und kicher vor mich hin

    Hintergrund ist ja –
    Alles hat seinen Grund und aus allem kann man was lernen
    Aber der Direkt Effekt ist einfach spaßig
    Denn …. das meiste worüber man sich aufregt ist doch eigentlich Killefit

    LG ❤

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    • Das war soooo klar, dass Du widersprichst 😃😘. Und glücklicherweise kann ich bei Dir ja mitlachen, erst Recht über das neu gelernte Wort – wat heißt Bitteschön Killefit??? 😂🤣
      Trotzdem nehm ich Dir nicht ab, dass Du immer und überall sofort auf Ommm umschalten kannst und Dich fragst:“Was soll mich das jetzt lehren?“ Nenee, auch wenn Du ein paar Jährchen mehr 😱😘 Gelassenheitstraining hinter Dir hast. Da gibts bestimmt immer wieder Situationen, wo Du aus der Haut fährst. Schließlich dürfen wir lebenslang lernen, oder? ❤️
      LG aus Nürnberg ❤️

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      • Klar
        Das hab ich aber schon oft genug offen verkündet :
        Ananda ist mein Ideal
        😉
        Das ist praktisch
        Da kann ich mich dran orientieren und es hilft mir oft weiter …
        Wenn ich mich so beguck und denk … Was würd Ananda jetzt machen 🙄

        Killefit ?
        Das sagt man so hier bei uns
        Auf Fränkisch z.B. heißt das Kleingrusch
        Kleinkram halt , Unwichtiges

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      • Die meisten Sachen sind ja auch Kleinkram, nicht wert, sich davon die Laune oder den Tag verderben zu lassen. Seh ich ja genau so.
        Und klar, hinterher begucken ist einfacher als währenddessen.

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  3. Hallo Andrea.
    Erst einmal herzlich Willkommen bei uns.

    Ich bin im Laufe meines Lebens wirklich gelassener geworden, wenn ich da so an früher denke…..
    Früher habe ich ohne Rücksicht auf Verluste alles rausposaunt was mir nicht passte – heute denke ich erst nach und bringe meine Meinung vor ohne den Anderen vor den Kopf zu stossen.
    Ich bin ein Perfektionist – heute kann ich auch mal über etwas hinweg sehen.
    Das Einzige was ich nicht schaffe, ist es relaxt zu bleiben wenn ich warten muss. Da muss ich mich arg beherrschen. Ich hasse es wenn sich jemand ständig verspätet. Wenn Termine nicht eingehalten werden. Wenn der ganze Zeitplan über den Haufen geworfen wird. Wenn jemand bewusst langsam macht. Grrrrr….. Da könnte ich…..
    Irgendwie muss ich daran noch arbeiten.
    Aber jeder hat seine Fehler und Macken, das beruhigt irgendwie.
    LG, Nati

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    • Hallo Nati,
      genau das dachte ich nämlich auch, dass jeder irgendwo so eine Schwachstelle hat. Danke fürs Nackichmachen 😉 . Das mit der Meinung – nun ja, als Hörnertierchen kann man sich um Charme bemühen, nur manchmal gehts mit einem durch. Auch wenn ich kein Frühlingshörnchen bin, als Wintertier – trocken und direkt – hab ich da auch so meine Erfahrungen machen dürfen.

      Tscha und bei Unpünktlichkeit, hab ich einfach gelernt, meinen eigenen Werten zu folgen, heißt, z.B. bei Familienfesten (da gibts eine Partei, die IMMER zu spät kommt), lade ich diejenigen einfach 1 Stunde früher ein als den Rest. Oder fange an, wenn noch nicht erschienen. Ist ja nicht mein Bier, wenn sie das nicht schaffen. Mit der Bahn verhält es sich da leider anders 😀 . Da kann ich nur augenrollen und ruhig bleiben, geht nicht schneller, auch wenn ich schiebe. Der momentane ICE hat übrigens gerade 35 min Verspätung, und meine eigene kleine Statistik besagt, dass nur einer von 50 Zügen pünktlich ankommt. Und ich meine wirklich lange Strecken mit besagten sehr schnellen Zügen, die Überfall das Vorrecht zur Einfahrt geniessen. 😉 DB halt. Demnächst solls in diesen Zügen ja noch einen Make-up-Service sponsered by Douglas geben – Kopfmassagen wären mir lieber *lach*.
      Und es beruhigt ungemein, dass auch ein Unternehmen wie DB trotz dieser Fehler immer weiter existiert 😉

      LG
      Andrea

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      • Ah –
        Jetzt verstehe ich was du meinst
        Ich HABE keine Schwachstelle
        Ich WAR eine Schwachstelle den größten Teil meines Lebens 😁😁😁
        Das macht für mich keinen Unterschied worum es geht
        Wenn nicht alles so funktioniert wie ich das will …
        Das geht gar nicht

        So isses aber wirklich nicht mehr

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      • Niemand ist eine Schwachstelle, und wenn mich irgendwas wirklich nervt, ist das dieser überall vorhandene Drang nach Selbstoptimierung. Die beste Version meiner Selbst im Jetzt und hier existiert doch schon – und damit meine ich jetzt mal nicht die „Mondgöttin“, sondern mich als reale Person. Und was kommt und das Leben bringt, wer weiss das schon. Wobei das natürlich nur akzeptieren kann, wer innerlich gelassen da ran geht. Logisch. Wenn Ananda dazu als Krücke sozusagen helfen kann, is doch jut. Nur wie so oft, ist es ja meist so, dass man aufgrund der Überbetonung einer bestimmten Seite in der Vergangenheit, man dann die extreme Gegenseite leben möchte/muss.
        War nur ne Überlegung am Morgen 🙂
        Liebe Grüsse

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      • Seh ich mal wieder anders 😛 😉

        Wenn mein Nervensystem heil ist, meine Grenzen funktionieren, ich in mir meine feste Burg habe –
        Dann kann mich so schnell nix aus der Ruhe bringen

        Wenn mein Nervensystem im Eimer ist, meine Grenzen voller Löcher, ich keinen Halt in mir selbst habe –
        Dann kann mich alles auf hundertachtzig bringen

        Da ich mich nicht abgetrennt sehen kann von dem um mich herum, bin ich damit die Schwachstelle
        Ich reg mich auf, das hat Wirkung auf meine Mitmenschen, Domino Effekt

        Ich hab das Thema noch mal zusammen gefasst, wie ich es sehe, in meinem Blog

        Einen wunder-vollen Tag dir und immer pünktliche Züge ❤

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      • Wir haben auch so ein befreundetes Pärchen die grundsätzlich mindestens 15 Minuten später kommen. Bei denen kann ich es mittlerweile so hinnehmen, da ich es von denen nicht anders kenne. Wir sind irgendwie immer Pünktlich, egal was passiert. Das finden sie nicht so gut und meinen wir kämen immer zu früh. Fazit: Einmal tief durchatmen und nicht weiter drüber nachdenken. Zum Glück stimmt der Rest, also ist es eine kleine Nichtigkeit.

        Früher war ich auch oft mit der Bahn im Ruhrgebiet unterwegs. Ich hatte nie das Gefühl das es zu vielen Verspätungen gekommen ist. Da hat sich sicherlich so einiges in die negative Richtung getan.

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      • Da prallen halt Wertesysteme aufeinander. Synchronisation über Kommunikation ist nur mit Kompromissen auf beiden Seiten möglich. Ja, auch Freundschaften sind lehrreiche Beziehungen 🙂

        Mit Kurzstrecken hab ich nicht so Erfahrung, ausser mit unserer Nordbahn und die ist wirklich schlimmer als DB.
        Liebe Morgengrüsse, bin auf dem Weg zum Bodensee 🙂

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  4. Schön, dass Du da bist! Ich bin gespannt auf Deine nächsten Beiträge. Dieser hier hat die Diskussion ja schon ganz schön angeregt. Ich bin mir übrigens gar nicht so sicher, ob es immer so gut ist, in allen Lebenslagen gelassen zu bleiben. Ärger, Wut, Trauer, Überraschung, Freude, Liebe….und….und…und wollen ja auch noch mitmachen und sich nicht von der Gelassenheit deckeln lassen. Die sind ja sowieso alle weg, wenn wir unter der Erde liegen 😄.
    Ich denke, es ist wichtig, neben allen anderen Gefühlen auch die Gelassenheit zuzulassen. Für mich heißt das insbesondere, dass ich meine Vergangenheit gelassen hinnehme und nicht damit hadere. Gelingt mir nicht immer, aber immer öfter.
    Mein Ziel ist es, Dinge gelassen(er) hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
    Ich habe auch keine Lust mehr, mich über andere Leute zu ärgern. Meine Schmerzgrenze hat sich gehörig erweitert. Wenn die allerdings überschritten wird, wenn also jemand meine Grenzen überschreitet und dabei ganz penetrant ist, dann ist es aus mit meiner Gelassenheit. Dann …….😲 erschrecke ich manchmal selbst. Aber das kommt nur noch sehr selten vor. Früher war das anders, aber das ist vorbei und ich arbeite daran, gelassen nicht mehr daran zu denken.
    Fröhliche Güße! Regine

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    • Hallo Regine,
      meine ersten Überlegungen zu dem Thema gingen tatsächlich in eine ähnliche Richtung wie von Dir dargestellt – ich meinte,dass ich für den Zustand der Ataraxie noch ein wenig zu jung bin (und ziemlich sicher auch auf Lebenszeit sein werde 😀 ). Ich finde, dass man doch Freude nur wirklich echt spüren kann, wenn man auch Trauer kennen gelernt hat. Das Bewusstsein für seine Gefühlszustände geschärft hat. Und eben auch weiss, dass diese temporär sind und auch Wut vergeht – wenn auch nicht so schnell wie der überraschte Zustand. Die höhere Ärgerschwelle über andere hat sicher mit einer erhöhten Toleranz zu tun. Bemerkte ich so bei mir. ABER wirklich tolerant kann man nur sein, wenn man seine Grenzen kennt und definiert. Schwammige Grenzen erzeugen erst Groll, dann Wut. Sagt eine, die die eigene Grenzsetzung noch nicht so lange praktiziert, weil sie vorher der Meinung war, dass das vollkommen unwichtig ist. Ist es eben nicht. Mag sein, dass ich deshalb die Grenzsetzung teilweise zu barsch formulierte, auch das darf ich noch üben. 😉
      Schön, dass ich hier sein darf.
      Sonnengrüsse aus dem Norden
      Andrea

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  5. Hallo zusammen,

    ich habe gerade im Anschluss an den heutigen Beitrag von „lunarterminiert“ zum Thema Gelassenheit nicht minder gefesselt sämtliche Kommentare gelesen. ^^
    Mir kam vieles aus eigenem Erleben überaus bekannt vor. Ich spreche jetzt nicht allein von meinem Wesen oder entsprechenden Empfindungen, sondern auch vom Wiedererkennen durch das unmittelbare Erleben mit meinen Mitmenschen.

    Mich schätzt man durchweg als ausgeglichenen und überaus gelassenen Menschen ein. Es stimmt, es braucht schon einiges bzw. den berühmten steten Tropfen, der den Stein höhlt, um mich aus der Reserve zu locken. Es gibt in meinen Augen allerdings – und zwar bei jedem Menschen – die berühmten Achillesferse, die eine reichlich beschleunigte Reaktion auslöst.
    Es scheint mir, dass es im Fall von Gelassenheit oft so aussieht, dass das sichere Gefühl von „alles im Griff haben“, „die Lage und Menschen gut einschätzen können“, „vorbereitet sein“ sowie eine Portion Empathie dafür sorgen, diese innere Ruhe zu haben, zu halten und auszustrahlen.
    Wird nur an einem der diversen Pfeiler, so nenne ich die Dinge jetzt einfach, etwas gekippelt oder genagt, dann passiert gar nichts.
    Treffen wir jedoch gleichzeitig auf veränderte Umstände, geraten in dem Zusammenhang zudem an äußerst unberechenbare Personen, finden uns unter Zeitdruck und in Zugzwang – wobei aber gleichzeitig die Situation us dem Ruder zu laufen scheint -, ist die Gelassenheit (klar!) am schrumpfen.
    Das sind die Extreme. Dazwischen ist die Sache mit der Achillesferse zu suchen. Ich bin wesentlich schneller fuchsig, und es gibt die entsprechenden Abstriche bei der Gelassenheit, wenn ich auf starken Egoismus oder offensichtliche Ungerechtigkeit stoße.
    Wahrscheinlich kann ich mich daran selbst mit Intensivtraining bis an mein Lebensende nicht gewöhnen und werde dementsprechend weiterhin bei dem einen oder anderen Menschen, der mich lange kennt und eine derartige Situation plus Reaktion von mir miterlebt – ein verblüfftes Hochziehen der Augenbraue entdecken. Ergänzt durch die perplexe Bemerkung: „Was war das denn eben? DU hast dich tatsächlich aufgeregt? ich habe dich bisher noch nie nicht gelassen erlebt …“
    Nun – was ein grundsätzlich gelassener Mensch ist – der hakt solche Sachen zumindest in Rekordzeit ab. Die Zeit ist mir echt zu schade und zu kostbar, um mich länger über etwas oder jemanden zu echauffieren. ^^ Insofern ist das bewusste Zurückkehren zur Gelassenheit der Hauptschritt, den jeder immer ganz fix machen sollten. Schon im eigenen Interesse.

    Es war wieder sehr interessant hier heute! Danke für die anregende Diskussion!

    LG Michèle

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    • Hallo Michéle
      Deinen Kommentar *musste* ich dreimal lesen – und das mit gelassener Besonnenheit – er beeindruckte mich sehr
      ertappte mich augenrollend mich in einigen Situationen punktuell darin wieder zu erkennen
      mein unverbesserlicher Makel … *die Ungeduld* – es kann mir oft nicht schnell genug gehen – und so fühlen sich Menschen bedrängt und permanent auf den Schlips getreten –
      diese Feststellung konnte ich bei Perfektionisten klar erkennen – sie scheinen Gelassenheit in ihrer eigenen Sprache zu definieren – im Wort Gelassenheit sprechen viele Zungen verschiedene Sprachen und müssten einen speziellen Lehrstuhl in der Philosophie besetzen 😉
      fatale … irreversible Fehler sind mir mit dem unüberlegten Umgang der Gelassenheit unterlaufen –
      wer weiß … solche Fehler lehren mich und lassen mich erhaben im Geiste wachsen –

      eine tolle Diskussionsrunde … finde ich absolut **Daumen hoch **

      einen super tollen Abend Euch Lieben gewünscht …

      LG di zuzaly 🙂

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      • Liebe Zuzaly,

        vielen Dank für deine Reaktion auf meine Anmerkung zur Gelassenheit!

        Beim letzten Absatz in deinem Antwortkommentar denke ich schon ein ganzes Weilchen darüber nach, wie du die Sache mit den Perfektionisten („definieren Gelassenheit in eigener Sprache“) meinst und würde gern auch nachfragen, ob du mir den Punkt, den du als „unüberlegten Umgang der Gelassenheit“ benennst, etwas näherbringen magst.
        Ich bin mir gerade nicht sicher, wie das aussieht (?) und wodurch es sich als Ursache für irreversible Fehler entpuppt. Ich vermute, ich habe irgendwo beim Lesen meine Gedanken in die falsche Richtung gelenkt und bekomme jetzt die Kurve nicht. ^^ Es wäre nett, wenn du mir auf die Sprünge hilfst.

        LG Michèle

        (PS: Vorhin habe ich meinen Kommentar versehentlich direkt via „Unterhaltungen“ geschrieben. Also quasi im WP-Reader. Dort wird der Text offenbar schon durch ein „Enter“ oder eine andere benutzte Tastenkombination losgeschickt. Zack, war er unterwegs, so dass das Korrekturlesen flachfiel. Sorry für die Tippfehler.)

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      • Es tut mir leid – wenn ich dir im letzten Absatz meines Kommentars Rätsel aufgegeben habe …
        ich verstehe meine Gedankengänge manchmal selbst nicht –
        es beschreibt einen Perfektionisten (Wohnort HH Sound Designer )- dem ich unlängst für immer Tschüss gesagt habe … seine Gelassenheit über dem Göttlichen zu stehen – wurde zum irreversiblem Fehler (sehe es jetzt positiv) – unüberlegte Worte wurden von dieser Person auf die Goldwaage gelegt – ich wurde daraufhin in kleinste Teile zerpflückt – zitiere meine Worte: *aus den Augen aus dem Sinn* und * Eine ehrliche Aussage zeigt mehr Charakter … als das zermürbende ewige Schweigen* – *meine Worte finden keine Beachtung mehr * … mit großer Macho-Gelassenheit hat dieser Mensch dann sein wahres Gesicht gezeigt und schwere Geschütze aufgefahren
        … ich bin geheilt und fühle mich weder als Opfer noch bin ich der Täter – bleibe gelassen sagt mein Kopf – … take it easy 🙂 mein Herz
        mein vorletzter Beitrag … *der letzte Brief* beinhaltet die maßlose Wut meiner Gefühle

        liebe Michéle – ich hoffe die Gedankenknobelei hat jetzt ein Ende 🙂
        lieb grüß zur Nacht
        die zuzaly 🙂

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      • Liebe Zuza,
        ein cooler Satz: „im Wort Gelassenheit sprechen viele Zungen verschiedene Sprachen“. DANKE ❤

        Irreversible Fehler – sei bitte nachsichtig mit Dir. Jeder agiert doch so, wie er das in dem Augenblick für sich am besten kann. Wenn nicht mehr geht, dann ist das so. Auch und erst recht beim Gegenüber. Mir hat geholfen zu erkennen, dass Menschen nicht irgendetwas tun, um mir zu schaden (denn das tun wirklich die allerallerwenigsten), sonder sie handeln in ihrem eigenen Interesse und man kann eben niemandem hinter die Stirn schauen. Nur das Bauchgefühl verrät mehr. Darauf mag man nur manchmal nicht hören 😉
        Alles Gute Dir und ich freu mich immer über Deine Gedanken, die Käsekästchenhüpfend gleich so herrlich frei sind ❤
        Liebe Grüsse
        Andrea

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    • Moin Michèle,
      ganz lieben Dank für Dein Nackeligmachen 😉 . Ich hätte nie gedacht, dass es doch soviel Offenheit gibt im Blogland und finde diese Diskussion ebenfalls sehr interessant und anregend. Ich habe zum Beispiel über Deine so bezeichneten Pfeiler nachgedacht und kann das so für mich bestätigen. Zusätzlich hab ich noch einen zusätzlichen in petto:nenn es Vertrauen oder Glaube. Nee, nix mit Kirche oder so. Das ist nicht meins. Eher, dass es etwas gibt, was grösser ist, als ich. Egoismus und Ungerechtigkeit werden davon nicht weniger, nur leichter erträglich — für mich. Was nicht heißt, dass ich mich nicht über solcherlei Dinge aufrege. Und genau wie Du sagst, das Abhaken hinterher ist wichtig, sich nicht in eine Spirale ziehen lassen. Und die Relation wahren.

      Bei den meisten Menschen bemerkte ich – sicher auch durch meine ständige Konfrontation mit dem Verkehr – dass gerade ein steigender Zeitdruck die „Haut immer dünner“ werden lässt. Obwohl wir uns den Druck ja selbst machen. Wer dabei Gelassenheit trainiert hat, ist klar im Vorteil, kann zielorientierter agieren und bleibt empathisch. Wie gesagt, nur meine Beobachtung.
      Liebe Grüsse back to my HH, heut schau ich mir den Bodensee an 😉
      Andrea

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      • Zuzaly, dir herzlichen Dank für das Eingehen auf meine Fragen! Ja, nun kann ich das alles nachvollziehen!

        Andrea, auch dir vielen Dank! Die Gedanke mit dem Glauben an etwas, das in irgendeiner Form über einem ist, klingt in meinen Ohren beruhigend. So als hielte jemand sein wachsames Auge für einen offen. Und es heißt letztendlich ja auch, dass man sich nicht für das Maß der Dinge hält. Das wiederum beschert automatisch eine Portion Gelassenheit, oder? ^^

        Habt ein schönes Wochenende! Und du, Andrea, lass es dir am Bodensee gutgehen!

        LG Michèle

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