Dieses Gedicht habe ich 1990 geschrieben. Eigentlich sollte es davon handeln, dass das Leben im Allgemeinen gut mit Bahnhöfen zu vergleichen ist. Es hat sich dann aber viel mehr auf mein damaliges Leben bezogen.
Den vierten Vers gibt es zwei mal. Die andere Version habe ich am 9.5.2015 auf Schnirkelschneckchen gebloggt
Bahnhof
Züge fahren ab und kommen an.
Du stehst am Bahnsteig und schaust zu.
Du stehst da und fragst dich ständig wann
ein Zug kommt, der so ist wie du:
Der nicht an den Fahrplan denkt,
den anscheinend ein Verrückter lenkt
und der trotzdem auf den Schienen bleibt,
weil ihn irgendetwas weiter treibt.
Du setzt dich hin, du hast ja Zeit,
doch innerlich bist du immer bereit.
Du wartest und träumst so vor dich hin
und fragst dich ständig nach dem Sinn.
Wenn irgendwann ein Zug für dich hält,
dann fehlt dir sicher grad das Geld
oder du stehst am falschen Gleis
oder du willst lieber ein Eis.
(9.5.1990 by Zoé)
(Foto: Pixabay)
Kenn ich gut die Gedanken!
1979 hatte ich dazu auch ein paar Zeilen verfasst, allerdings nicht Zug, sondern Flugzeug:
Im Flugzeug
es ist einsam hier oben
warum gibt der Pilot nicht mehr Gas
warum fliegt er nicht mal eine Pirouette
die Automatik steuert ihn
der Zeitplan giert nach Erfüllung
alles ist so diszipliniert
wozu
Das ist halt unsere Sehnsucht, Dinge zu tun, die einfach außerhalb der Norm sind und uns den Wunsch nach absoluter Freiheit (wenigstens einmal) erfüllen.
Gruß Werner
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Das ist total schön 🙂
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Sehr schön 🍦😊
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… das erinnert mich an den Song *Es fährt ein Zug nach nirgendwo* 🙂
der Anfang ist schon mal gemacht —
freue mich auf das * interessante und vielversprechende Thema*
Mein Beitrag ist fast schon fertig … morgen oder am Sonntag wird veröffentlicht 🙂
viel Sonnenschein im Herzen und auf euren Lebenstationen wünscht
die zuzaly 🙂
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Ein sehr schönes Gedicht, die letzte Strophe ist allerdings etwas desillusionierend. Kein Eis… nimm den Zug und fahr mal schwarz, wenn der Zug Dein Interesse weckt und Dich einlädt, mitzufahren. Einmal etwas zum ersten Mal tun…
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Da hätte ich zu viel schiss erwischt zu werden. 😬
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Was kann denn schon passieren? 60€ erhöhtes Beförderungsentgelt oder wieviel? Was steht dagegen? Chance vergeben?
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Naja, stell ich mir nicht wirklich angenehm vor. Von zwei Sicherheitsbeamten im Nirgendwo hinaus befördert zu werden, vor allen anderen Augen. Nein, Danke.
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Vielleicht ist das gerade dieser Zufall, im Nirgendwo zu stranden… wer weiß, was alles passieren kann?
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Entweder bin ich zu langweilig, zu ehrlich oder nicht so mutig. Ich könnte so was nicht.
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Besonderes braucht manchmal Mut und vielleicht muss man einfach auch manchmal etwas verrückt sein…
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Naja, ob schwarz Fahren etwas besonderes ist….
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Ich meinte ja eher auch das Abenteuer, mal was Verbotenes auszuprobieren, etwas zu testen, was man noch nie gemacht hat… diese Neugier…
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Das schon eher. Das macht das Leben ja erst interessant.
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Habe mal versucht schwarz zu fahren. Erwischt wurde ich nicht, weil genau in dem Moment der Bus in einem Dorf hielt und ich noch schnell aussteigen konnte, Musste dann ewig auf den nächsten Bus warten, war nicht so richtig abenteuerlich
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Der andere Endvers war mir zu viel Happy End und Cliché. Dieser passte schon besser zu mir 😉
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Nicht, dass Du mich falsch verstehst, ich mag diesen letzten Vers und im Leben ist ja auch nicht immer alles Happy End…
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🙂
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Irgendwas ist immer. Und Eis ist es wert auch mal nen Zug zu verpassen
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☺
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