Abstandsbetrachtung

Ich konnte nach meiner Job-bedingten Pause nun endlich auch einmal Eure wunderbaren und inspirierenden Beiträge lesen, möchte natürlich auch noch etwas zum Thema beitragen, bevor wir bald schon die neue Umfrage starten, bevor dieser Monat auch schon bald wieder zu Ende ist…


Behauptung: Wenn man sich einer Sache annähern möchte, wird man sich ganz bestimmt von etwas anderem entfernen.

Ist es dieses: „Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen“?

Ist es ein natürlicher Vorgang, fast ein Automatismus, was uns bestimmte Umstände mit der Zeit nicht mehr so schlimm oder nicht mehr so schön vorkommen lassen?

Je mehr man für eine Sache brennt, je mehr wird man sich wohl von anderen Dingen entfernen, die einem vielleicht mal sehr wichtig waren.

Ist das mit der Liebe auch so? Kann eine neue Bekanntschaft, eine neue Liebe helfen, einen wohltuenden Abstand zu einer alten Geschichte, vielleicht auch unglücklichen Liebe, aufzubauen? Ich meine dabei nicht dieses oberflächliche Austauschen nach dem Motto: „mir egal, da ist ja schon wieder jemand Neues…“

Umgekehrt… wenn man sich ganz bewusst von etwas entfernt, kommt man dann anderen Dingen näher?

Abstand schafft Nähe und umgekehrt, habe ich irgendwo gelesen. Widerspricht das meiner Betrachtung nicht?

Ich weiss, so viele Fragezeichen…

fragezeichen

15 Kommentare

  1. Die Aufmerksamkeit kann nicht überall zu gleichen Teilen aktiv sein. Es ist eine Frage der Priorität, die ich jemandem oder einer Sache entgegen bringe und ach ja, Multitasking ist ein Mythos 😉

    Gefällt 1 Person

  2. Interessante These, die aber m.E. nur auf den ersten Blick verworren klingt.
    Ich hatte dazu auch einen ähnlich gelagerten Beitrag im Kopf, komme aber (aufgrund Fluchttendenzen, weil zuviel Menschen in meiner Nähe sind😬) nicht dazu entsprechendes zu formulieren. Deshalb jetzt in einer ruhigen Minute mal Ordnung da rein und der Kommi hier reicht dann auch 😃.

    Ich finde es wichtig, die Beziehungen, die man hat, zwischendurch auch mal mit etwas Abstand- sozusagen aus der Metaperspektive von oben- zu betrachten. Das geht nur in ruhigen Momenten, wenn man eben nicht gerade schwere emotionale Kost aufarbeitet miteinander. So kann man einigermaßen objektiv den bereits gemeinsam zurück gelegten Weg betrachten und einschätzen, ob da ein Ungleichgewicht herrscht, ob man selbst am Gummiband „Nähe“ zieht (obwohl der Andere mehr Abstand braucht) oder auch ob man vom Grundgedanken immer noch „Ja“ zur Beziehung sagt, ob man wirklich alles gegeben hat dafür oder mit Handbremse unterwegs ist.

    Abstand ist insofern wichtig, sich selbst als eigenständig wahrzunehmen, die eigenen Bedürfnisse zu erforschen und sich selbst auszurichten (in die eigene Richtung, denn jeder Mensch ist seine eigene Kompassnadel).

    Und immer hat man 2 Arten des Antriebs (äh neee, nicht Diesel oder Benzin 😉), von etwas weg oder zu etwas hin. Was für einen selbst die höhere Motivation besitzt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
    Beide Arten sind da vollkommen gleichberechtigt. Man weiß einfach nicht immer, wo genau man hinwill. Da ist dann die Motivation von etwas weg, die Stärkere. Lässt einen aber – meine Erfahrung- nur langsam Vorwärtskommen, weil es schwierig ist, sich zu bewegen, weil die Gedanken/Gefühle noch im Alten festhängen. Wenn sich die inneren Wolken dann lichten, und das Ziel zu sehen ist, löst sich oft die Handbremse.
    Das Universum hilft dann sogar mit, dass man sein Ziel (also zu etwas hin) erreicht.

    Ob man durch eine neue Beziehung Abstand aufbaut zu einer vorangegangenen Liebe? Ich denke, so einfach ist das nicht. Die Spuren im Herzen, wenn man geliebt hat, kann man nicht verwischen. Aber man kann sie bewusst in die Erinnerungsschublade legen , um sich offen und frei für die neue Liebe zu fühlen. Sonst wäre die „Neue“ doch nur eine Interimslösung, oder?
    Für das „Archivieren“ einer Beziehung braucht aber der Eine mehr zeitlichen Abstand als der Andere.

    Nicht immer, wenn man den Fokus auf etwas Neues legt, muss etwas Altes gehen. Man hat aber eine bestimmte „höchstmögliche Anzahl“, was Beziehungen, Hobbys, etc angeht, so wie man eben nur Zeit für 60000 Gedanken am Tag hat. Irgendwas fällt dann eben hinten runter. Je nachdem wie die eigenen Prios liegen kann man schon auf mehreren Hochzeiten tanzen, nur eben hintereinander 😉.
    Liebe Morgengrüsse, Thomas …und jetzt ruft mein veganes Rührei 😍, das sich fest auf das Dinkelbrötchen schmiegen wird. Mit etwas Abstand gesellt sich auch Gemüse dazu 😆

    Gefällt 1 Person

    • Guten Morgen,

      erstmal: lass Dir Dein Rührei schmecken… Gemüse ist auch wichtig, aber bitte mit deutlichem Abstand zum Frühstück 😉

      Mit Deinem Kommentar hast Du mir schon einige meiner Fragezeichen durch Ausrufungszeichen ersetzt.

      Nähe und Abstand gehören zusammen. Da muss man sich dann nur klar werden, dass jeder in einer Beziehung erstens seine eigenen Bedürfnisse hat und seine eigene Geschwindigkeit. Das zu verstehen ist ganz sicherlich eine persönliche Weiterentwicklung.

      Das Bild mit der Erinnerungsschublade und dem Archiv gefällt mir dabei besonders gut. M.E. sind das zwei Vorgänge. Solange man in Erinnerungen lebt, hat diese Liebe noch einen Teil Macht über einen. Erst wenn man es geschafft hat die „Akte“ in einer Kiste zu archivieren ist sie im dunklen Kämmerlein weggepackt und nicht in der Schublade, die man immer wieder öffnen kann.
      Manche bewahren vieles lange in der Erinnerungsschublade auf, bevor sie es archivieren 😉 aber vielleicht braucht es ja dann auch Jemanden, der einem beim Aufräumen hilft.

      60.000 Gedanken sind erst mal ganz schön viel, diese aber zu ordnen scheint nicht ganz so einfach. Ich für meinen Teil habe heute schon ca. 45.000 verbraucht. Wieso kann mir das meine Apple Watch eigentlich nicht auch noch anzeigen? 🤔

      Einen Gedanken aber reserviere ich bis zum Abend immer.

      Ich wünsche Dir einen fröhlichen Start in diesen Tag und danke Dir sehr für erhellende Gedanken…

      Liebe Grüsse
      Thomas

      Like

  3. Wenn du ein neues Ufer erreichen willst, musst du das andere hinter dir lassen

    So isses

    Viele hängen halt ewig fest, weil man nur bei ziemlich kleinen Flüssen das eine vom anderen aus sehen kannst

    Angst vor dem Unbekannten …
    Hätte Columbus die gehabt …
    Könnten die Indianer jetzt noch friedlich leben …
    Öööh 🤔😉

    Nee … seit der Sache mit dem Apfel ist das nicht des Menschen Weg

    Immer mutig voran 😊

    Alles Liebe ❤

    PS: siehe meine Vertrauen äs-Theorie :
    Du kannst nix verlieren, denn du kriegst immer was du brauchst 😊

    Like

    • Ans andere Ufer wechseln kann ja auch etwas anderes sein kann 😉
      Das Bild mit dem Fluss passt gut. Nur ins kalte Wasser… na ja, obwohl. Zur Zeit bestimmt auch ganz angenehm… vielleicht schwimme ich ja auch schon eine ganze Weile 😉

      An Mut hat es mir noch nie gefehlt, meine Komfortzone zu verlassen, da habe ich mich auch nie besonders schwer getan. Was Verrücktes, oder wofür es die „Anderen“ halten, zu tun, tat immer gut.

      Deine Theorie mal üanders ausgedrückt… Et rheinisch Jrundjesetz sagt: „Et kütt wie et kütt…“

      Alles Liebe auch Dir
      Thomas

      Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..