Mein Herz habe ich allein

Nun haben wir auf Herz & Verstand ohne Monatsthema tatsächlich ein Sommerloch?

Ich habe heute früh ein schönes Zitat von Goethe gelesen, was mich inspiriert hat.

Was ich weiß, kann jeder wissen.

Mein Herz habe ich allein.

 

Johann Wolfgang von Goethe

Wissen vermitteln fällt uns wohl viel leichter, als jemandem unser Herz auszuschütten?

Was das Herz sagt, geht niemanden etwas an? Ist es das, was Goethe uns hier lehrt?

Ist es uns vielleicht sogar unangenehm, sich zu seinen Gefühlen zu äußern?

Ist es nicht das, was uns Menschen ausmacht? Das Herz, Gefühle und das Bauchgefühl auch in Worte fassen zu können?

Alles dem Sommerloch geschuldet?

Oder ist es eher so, dass es kälter wird? Kälter in unseren Herzen?

Wollen wir uns nicht mehr mit dem Herzen und unseren Gefühlen beschäftigen?

Wenn ich die Beiträge der letzten Wochen auf vielen Blogs so lese, scheint das tatsächlich zuzutreffen. Viel allgemeines Bla Bla, Selbstprofilierung, Positionierung, zum Teil auch Provokation, oft lese ich auch Beiträge, die wohl polarisieren sollen.

Kommentare die lieb und nett sein dürfen und sich kaum kritisch mit den Beiträgen auseinadersetzen. Wenn man dann mal eine andere Meinung vertritt, ist das unerwünscht. Ist das nur mein Gefühl oder wie seht Ihr das?

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23 Kommentare

  1. Ich sehe es nicht so deutlich wie du Thomas.
    Siehe die letzten Beiträge von mir z.B.
    Auch haben sich die Blogger, denen ich folge, nicht wirklich verändert.
    Ok, im Moment kommen weniger Beiträge und manche vertragen keine Kritik oder Gegenwind, aber das war ja schon immer so.
    Mit manchen kann man gut diskutieren wenn man anderer Meinung ist, mit anderen halt weniger.
    Wie im wahren Leben auch.
    LG, Nati

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    • Wie im wahren Leben, das stimmt wohl. Manche vertragen ein offenes Wort, manche halt nicht.
      Ich habe ja auch nicht behauptet, dass alle Blogs dermaßen weichgespült sind… na ja, vlt. ist das ja wirklich nur mein Gefühl.
      Liebe Grüsse
      Thomas

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  2. Hi Thomas, ich denke, es ist auch die Frage, was man mit dem Blog erreichen möchte und wo der Schwerpunkt liegt. Einige lieben es, viel zu diskutieren, gerne kontrovers, andere wiederum suchen Abwechslung zum Alltag und haben es lieber ruhiger 😉 Dann gibt es wohl noch jene, die beide Pole in sich vereinen 🙂 LG

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    • Guten Morgen Dario. Es gibt, so wie Du sagst, unterschiedliche Motive, warum man bloggt. Dieser Beitrag zeigte mir, dass es durchaus Menschen gibt, die Beides vereinen. Zum Glück 😉
      Liebe Grüsse
      Thomas

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  3. Wissen teilen, Herzen nicht *grübbel*
    was ist denn dann mit der Liebe?
    Oder teil Mensch die nicht sondern verschenkt sie?
    Denn denn was sagt Agga Knack im Traumzauberbaum 2 (also inhaltlich)?

    Wisst ihr was beim Teilen nicht kleiner wird?
    …ja die Liebe…

    Miss hat schlich und einfach kaum Zeit… erst im Winter wird es wieder ruhiger werden oder wenn es mal tage lang regnet 😎

    … hoffe aber bald auch mal wieder ein paar Zeilen zu erfinden 😁

    ….mit blauen 🐘 Grüßen

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    • Die Liebe vervielfacht sich, wenn man sie teilt. Das stimmt.
      Ich habe im Moment, genauer gesagt, die letzten Monate 😉, auch weniger Zeit für den Blog. Es gibt halt das reale Leben, welches wichtiger ist.
      Liebe Grüsse
      Thomas

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  4. Schönes Zitat 😃👍🏻. Trotzdem teile ich nur 90% meines Wissens, so bleibt man interessant 😎.
    Mir fällt es leicht, über Gefühle zu reden – im Real Life, nicht in Blogs. Aber ich richte mich natürlich auch nach meinen Gesprächspartnern. Wenn ich spüre, dass bestimmte Bereiche „umschifft“ werden, provoziere ich zwar etwas, aber akzeptiere dann auch Mauern.

    In Blogs ist es m.E. nicht so wie im realen Leben. Die meisten Blogger kennt man doch gar nicht, also bleibt man gern selbst in Deckung. Und nicht zu vergessen, für Diskussionen muss man erstmal eine Meinung haben (daran scheiterts ja schon bei den Meisten) und sich dann damit auch trauen, diese zu zeigen. Da ich aber zusätzlich vermute, dass sich gerade unter Bloggern nicht soviele stabile gefestigte Persönlichkeiten befinden, sondern sich die meisten nur hinter einer Maske verstecken, wäre das Vertreten einer klaren Meinung oder eine vernünftige Diskussion eben ein Ding der Unmöglichkeit.

    Lösungsvorschlag: das Bloggen einfach als Tagebuch für Dich selbst sehen😉 und nur mit Herzmenschen teilen.
    …oder um es mit Goethe zu sagen: „…Mein Herz/Blog hab ich allein.“
    Gute (Vollmond)Nacht 😉

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    • Denken wir mal an Fachwissen. Da gebe ich auch nicht alles preis. Ich möchte ja auch noch was haben, was ich berechnen kann. 😉

      Ich bin auch bei Dir, wenn Du sagst, dass der Blog für viele eine zweite Welt ist. Vielleicht die bessere Welt. Die Welt, die man sich wünscht. Darstellung des Menschen, der man vielleicht gerne wäre.

      Ich habe mich immer nach dem Motto verhalten, dass der Blog, mein Blog, ich bin. Das hat mir aber auch nicht immer gut getan.
      Gefühle auf dem Blog zeigen, auch das kann durchaus nach hinten los gehen. Da gab es auch für mich eine Lernkurve 😉

      Masken gibt es auch im realen Leben, nur da ist es nicht so leicht, weil die Wahrheit viel schneller raus kommt.
      Zur eigenen Meinung zu stehen, sie zu verteidigen scheint unmodern geworden zu sein. Im Blog beobachte ich das schon länger, im realen Leben gibt es auch genug Wendehälse. In diesem Fall bin ich aber gerne altmodisch…

      Ehrliche und liebe Grüsse
      Thomas

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  5. Nimmt Diversität in einer Gesehen zu ist das die Herausforderung an den einzelnen Geist Spannungen und Ambivalenzen auszuhalten – Flexibilität und dadurch Toleranz zu entwickeln. Das geht aber nur steht man in sich stabil. Aber wer tut das schon, da flüchtet man lieber in schwarz-weiß und weist anders Denkende ab. Ist sicherer ☺️

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  6. Lieber Thomas,
    nun hatte ich einen Kommentar zu diesem sehr schönen Zitat und intetessanten Thema geschrieben, aber mein Handy machte sich versehentlich plötzlich selbständig und weg war er…
    Dann eben erst einmal Danke, dass du mich aus dem „Sperrbezirk“ hierher zurückholen konntest!🌻
    Zum Thema denke ich, dass jeder Blogger ein für sich interessantes Thema hat, je nachdem was man gerne mit anderen Menschen teilen möchte.
    Nicht jeder kann aus unterschiedlichen Gründen offenen Herzens bloggen, aber ein jeder sollte zu sich und dem was er als Blogger tut stehen, was dann auch so akzeptiert und nicht missverstanden werden sollte.
    Echte und gerechtfertigte Kritik dürfte eigentlich kein Problem bei Diskussionen sein, solange es nicht in persönliche Angriffe ausartet, was auch ich ja leider schon erlebte und darauf gerne verzichten kann.
    Ich selbst gehöre zu den Bloggern, die darin ihre kleine „Auszeit vom Alltag“ und Freude am bloggen, sich austauschen mit netten Menschen im Netz sehen. Entsprechend quer Beet bei mir wonach mir gerade ist, einfach so mit Herz und nach Bauchgefühl.
    Liebe Grüße von Hanne

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  7. Hallo Thomas, Dein Beitrag regt zum Nachdenken an und stellt Fragen, die kontrovers beantwortet werden. Ich danke Dir sehr dafür! Mir fällt dabei auf, dass meine Beiträge diese Qualitäten nicht haben. Ich werde darüber nachdenken, warum das so ist.

    Ich stehe zu meinen Gefühlen, meine Persönlichkeit ist gefestigt und ich vertrete meine Haltung zu den unterschiedlichsten Themen. Und ich blogge, weil es mir Spaß macht. Bloggen ist kein Ersatz für ein „echtes Leben“, sondern eine Bereicherung. Ich bin vorsichtig damit, was ich für alle Welt lesbar ins Netzt stelle. Natürlich kann man das als Maskierung sehen, aber ich finde es ratsam, gewisse Grenzen einzuhalten. Ich gebe nicht alles preis und bleibe trotzdem authentisch. In meinen Kommentaren bin ich lieber etwas vorsichtiger als ich es im persönlichen Gespräch sein würde. Bei einigen Autoren kommentiere ich gar nicht mehr, weil ich für meine Meinung sehr aggressiv angegangen wurde. Ich halte mich gänzlich zurück. Das hat nichts damit zu tun, dass ich keine eigene Meinung mehr habe, sondern damit, dass mir meine Zeit für diese Art „Diskussionen“ zu schade ist.

    Ich denke nicht, dass die BloggerInnen allgemein über Herzensangelegenheiten weniger schreiben als vorher. In meinen Lieblingsblogs nehme ich keine Veränderung wahr. Hier bei uns ist natürlich weniger los als vor einem halben Jahr. Das hat sicher Gründe. Ich gehe davon aus, dass die nicht darin zu suchen sind, dass unsere Herzen erkalten oder wir nichts mehr zu schreiben haben.

    Ich könnte hier noch lange an diesem Kommentar herumbasteln. Aber dazu fehlt mir jetzt die Zeit! Es gibt viel zu tun und wenn ich mich nicht ranhalte, stehe ich am Samstag doof da. Und das will ich nicht. Also schicke ich ganz liebe Grüße und verschwinde in meine Realität. Regine

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    • Liebe Regine,

      Danke für Deinen offenen und ehrlichen Kommentar. Ich habe bereits in einem anderen Kommentar beschrieben, dass ich auch lernen musste, dass man vorsichtig sein muss, mit dem, was man preisgibt. Man macht sich auch angreifbar. Das hat aber m.E. nichts damit zu tun, dass man eine Maske trägt. Die Maskenträger geben sich ja für jemanden aus, der sie gar nicht sind.

      Authentizität ist auch mit wichtig. Jeder, der mich im realen Leben treffen sollte, sieht das was ich im Blog bin und viel mehr, was ich hier nicht (mehr) unbedingt zur Schau stellen möchte.

      Die Erfahrung, dass man bei kritischen Kommentaren zurechtgewiesen wird und zum Teil sogar versucht, mich dazu zu bringen, meinungskonform zu schreiben, das halte ich aus und hab sogar größtenteils meinen Spaß damit. Vertane Zeit ist es dennoch und da bin ich bei Dir.

      Halte Dich ran…
      Liebe Grüsse
      Thomas

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