Der Schlüssel zum Glück

Silvester werden wir gemütlich im Kaminzimmer sitzen und kleine Beiträge zur Unterhaltung sind sehr willkommen. Vielleicht lese ich folgenden Text vor, den ich mir eben ausdachte, um das Packen noch ein wenig zu verzögern. Ich hasse Kofferpacken!

Silvester will die Frau etwas erleben. Etwas ganz Neues. Sie schaut ins Internet und findet eine Veranstaltung, die ihr zusagt. Nein, eigentlich keine Veranstaltung, es ist ein mehrtägiges Seminar. Sie will sich gerne anmelden, denn die Themen sagen ihr zu und Nordfriesland ist doch sowieso klasse. So nimmt sie dann sogar das frühe Aufstehen in Kauf.

„Du bist viel zu alt!“, hört sie den inneren Miesmacher.

„Da kannst du nicht hin“, sagt der Spielverderber

„Da willst du gar nicht hin!“, ruft die Heulsuse und schielt auf die Panikattacken. Die allerdings haben sich zur Ruhe gesetzt und zeigen wenig Lust, an die Arbeit zu gehen.

Das innere Kind klatscht in die Hände und freut sich. Es mag Abenteuer und Leute. Die Frau meldet sich also an und vergisst das Ganze erst einmal. Ist ja noch lange hin.

„Ach je, morgen ist es soweit“, sagt sie eines Tages, als sie auf den Kalender blickt. Nein, ganz so ist es natürlich nicht, denn sie bereitete sich ja schon den ganzen Dezember über vor. Sie brachte ihr Auto zum Wintercheck und überlegte, was sie Silvester anziehen würde. Ein Geschenk kaufte sie, besorgte sich Notfalltropfen für den Notfall und sprach sich Mut zu. Und ein klein wenig freute sie sich auch, denn so ein Silvester hatte sie sich schon immer gewünscht.

Aber nun wird es ernst. „Autofahren!“, jammert die Heulsuse. „Du kannst nicht Autofahren. Autobahn schon gar nicht! “ Der Miesmacher ist sich sicher, dass die Frau überhaupt keinen Spaß haben wird und der Liebestöter redet ihr sogar ein, dass sie die einzige Alte dort sein wird und darum am Katzentisch sitzen muss. „Na hör mal, so alt bin ich doch nun wirklich noch nicht! Ich muss ja nicht tanzen und wandern, sondern kann sitzen und plaudern. Und Zuhören und Musik genießen!“, erwidert die alte Frau und holt ein paar warme Schuhe aus dem Schrank, denn sie werden auch einen Ausflug machen.

Das Selbstbewusstsein macht sich stark und sagt: „Jetzt bereiten wir uns so gut vor, wie es geht! Und dann gehen wir spazieren. Die Sonne scheint.“ Der Zweifler möchte noch zweifeln und die Heulsuse heulen. Das Selbstbewusstsein sagt, dass sie nicht mitkommen dürfen, wenn sie die Frau jetzt nicht in Ruhe packen lassen. Das wollen die bösen Gesellen dann doch lieber nicht und gehen in den Garten, um sich selbst zu erschrecken.

Das innere Kind jubelt und vergnügt sich mit der guten Laune. Das Selbstbewusstsein kocht sich einen Tee und die Vorfreude beginnt zu kribbeln.

„Silvester mit Leuten! Das wird gut!“, sagt die Frau und beschließt, sich jetzt wirklich zu konzentrieren. „Ich wollte es ja nicht anders“, denkt sie. „Schließlich habe ich mich ganz alleine angemeldet und übernehme jetzt auch die Verantwortung für ein gutes Gelingen. Also: frisch ans Werk!“

Sie bastelt sich noch schnell einen Leitsatz für das kommende Jahr: Verantwortung ist in Wahrheit der Schlüssel zum Glück! Ihr Selbstbewusstsein findet das gut.

Mit diesem Text aus dem Regenbogen schicke ich liebe Grüße. Ich verabschiede mich von Euch. Nein, nicht für immer, aber für dieses Jahr! Rutscht gut ins neue Jahrzehnt! Und vielleicht habt Ihr dann auch wieder Lust, hier weiter aktiv zu bleiben und zu werden!

PS: Dies ist der hundertste Beitrag in diesem Blog! Wenn das kein gutes Omen ist!

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