Sport für Singles

Wochenlang müssen wir drinnen bleiben. Singles scheinen nach ein paar Tagen auf dem Sofa fest zu wachsen. Alles in Reichweite, bloß nicht zu viel bewegen. Zeit vergeht wie Kaugummi oder so. Gähn. Wir müssen nichts mehr tun. Höchstens wenn wir müssen, müssen wir aufstehen. Sonst können wir gerne auf dem Sofa wohnen bleiben. Sieht ja keiner.

Wir wollen uns doch nicht etwa so gehen lassen? Wir bleiben ganz gelassen und erinnern uns: sich ab und zu mal bewegen macht glücklich. So war das früher jedenfalls. Ja, ich weiß, wir können nicht ins Sportstudio. Das ist schlimm. Aber hier die gute Nachricht: Sport zu Hause geht auch.

Machen wir es doch gemeinsam. Gemeinsam ist besser als einsam. Also:

Zuerst die Aufwärmphase. Wir erheben uns gaaaanz vorsichtig vom Sofa. Nicht zu schnell, der Kreislauf muss erst wieder in die Gänge kommen. Sobald wir stehen, wackeln wir mit den Armen und heben die Knie. Eins nach dem andern und das Abwechseln nicht vergessen. Nein, nicht beide zusammen heben!!!! Das geht nicht. Dann fallen wir um. Das wäre dumm. Also, wir heben die Knie. Los geht´s: heben, stellen, heben, stellen, heben, stellen. Wir stehen still, richten uns auf und holen tief Luft. Atmen, atmen, atmen. Bis tief in den Bauch hinein. Wir beruhigen das Qi…..ach Quatsch, das war ja was anderes. Wir stellen uns einfach in Startposition ohne etwas zu beruhigen.

Wir machen uns auf den Weg. Die einen gehen, die anderen schleichen, hüpfen oder rennen. Wie Ihr mögt und könnt. Ihr kennt ja Eure Grenzen am besten. Wohin? Ach so, ja, wir holen unseren Staubsauger. Wir treiben heute Sport mit ihm. Er wird das aushalten.

Also, ich muss in den Keller. Treppen runter und mit Gewicht wieder hoch. Was für eine Herausforderung! Keuch.

Wir machen den Staubsauger betriebsbereit. Aber mit Vorsicht, damit es keine Zerrungen gibt. Dann finden wir den Startknopf und auf geht´s: Saugen, saugen saugen eins, zwei drei. Und in die Ecken und unter den Tisch. Bücken, bücken, bücken. Saugen, saugen eins zwei drei. Langsam bewegen wir uns durch die Wohnung. Saugen und bücken und Möbel rücken. Schön, der Schweiß beginnt zu fließen. Gut gemacht, Leute. Nicht aufgeben. Saugen, saugen und den Staubmäusen den Kampf angesagt. Ja, gleich ist es auch schon genug, ein bisschen noch. Durchhalten! Sport ist kein Mord, sondern gesund. Denkt an Herz-Kreislauf und Fettgewebe. Denkt daran, ohne Sport könnten wir in der Quarantäne zu Ballonwesen mutieren. Wollen wir das?

Das wollen wir nicht.

Also, saugen, saugen saugen, bücken, saugen, saugen, fünf, vier, drei, zwei, eins……… uuuuund Schluss!

Wir lockern unsere Muskeln und tragen unser Sportgerät zurück an seinen Platz. Ich muss in den Keller. Pust….stöhn….keuch. Meine Güte, bin ich fertig. Wir bedanken uns für Staubsaugers Mithilfe, wischen uns den Schweiß und sinken erschöpft, aber glücklich, auf das geliebte Sofa.

Gut gemacht, Leute! Unser Gewissen ist astrein, denn wir haben uns bewegt, sind bis an unsere Grenze gegangen. Wir freuen uns über die saubere Wohnung und wissen, bald schon können wir diese Übung wiederholen. Staub ist immer.

Ich danke für das Mitmachen und verbleibe Eure Regine (Faultier)

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