Heimatgedanken zum Wochenende

Ich bin in Hamburg aufgewachsen, habe dort studiert und gearbeitet. Diese Stadt ist meine erste Heimat, auch wenn sie sich sehr verändert hat. Mir als Hamburger Deern geht das Herz auf, wenn ich den Hamburger Dialekt höre. Ich lebe schon lange nicht mehr in meiner Stadt, aber mir hört man meine Herkunft immer noch an. Der Hafen, Hagenbeck, Udo Lindenberg, Planten un Blomen mit der Eisbahn, Onkel Pö, das Schauspielhaus und die Staatsoper, Barmbek, Wandsbek, Bramfeld, Isemarkt, Stadtpark, Scholle, Labskaus und Weihnachtsdom. Allein diese Namen wecken Erinnerungen und Wohlbehagen.

Und nein, ich habe nicht vor, wieder nach Hamburg zu ziehen. Ich brauche Stille und Kleinstadt, um mich wirklich wohl zu fühlen. Manchmal sehne ich mich allerdings nach dem Großstadtgetöse, aber wenn ich dann einmal dort bin, wird es mir schnell zu viel. Ich kann die vielen Eindrücke gar nicht mehr verarbeiten.

Ich brauche die Stille, um mich heimisch zu fühlen. Auf Reisen und zu Hause: immer zieht es mich in die Natur. Ich sehne mich nach der nordfriesischen Landschaft. Gestern war ich mir sicher, noch einmal einen Umzug zu wagen. Aber als ich mich im Internet nach einem geeigneten Ort umsah und feststellte, dass ich die Miete für eine annehmbare Wohnung gar nicht zahlen könnte, beschloss ich, erst einmal im Wendland zu bleiben. Hier wohne und hier lebe ich seit über dreißig Jahren. Natur gibt es auch hier und manchmal erinnern mich die Einheimischen an die Nordfriesen. Ein wenig zumindest.

Am liebsten würde ich in Dänemark eine neue Heimat finden. Wenn ich dort bin, fühle ich mich, als sei ich am Ziel. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind so oft mit meinen Eltern in Dänemark war. Vielleicht auch, dass ich dort immer mit Urlaubslaune meine Zeit verbringe. Ich weiß es nicht.

Heimat bedeutet für mich Wohlfühlen und Zuhause sein. Sie bedeutet Erinnerungen und eine Lust, mich einzubringen, ein Teil von ihr zu sein. Heimat bedeutet für mich aber auch Sehnsucht nach einer neuen Lebensform und Umgebung zu spüren. Heimat steht nicht fest, Heimat ist beweglich und fügt sich geschmeidig in mein Leben ein. Eins ist aber sicher, ich kann mich am besten heimisch fühlen, wenn ich in mir selbst zu Hause bin.

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