Holocaust

Ich komme nicht darum herum. Das Thema ist für mich noch lange nicht erledigt. Nach und nach nähere ich mich dem Grauen an. Ich kann und will die Geschichte meiner Großeltern und Eltern  nicht weiter verdrängen, denn sie hat mich geprägt. Sie geht mich noch etwas an.

Der Film Die Kinder von Windermere, welcher gestern Abend im Fernsehen lief, bewegte und beschämte mich, machte mir aber auch Mut, mich weiterhin mit diesem Thema zu beschäftigen.

https://www.zdf.de/filme/montagskino/die-kinder-von-windermere-102.html.

Nach ihrer Befreiung aus den Konzentrationslagern werden die jüdischen Kinder an den Lake Windermere gebracht. Der deutsche Psychologe Oscar Friedmann betreut die Kinder dort einen Sommer lang, und sie lernen, mit ihren schlimmen Erfahrungen umzugehen.

Der Film trifft einen durchweg positiven Ton und rückt eine kleine Gruppe 13- bis 17-Jähriger in den Mittelpunkt: Arek Hershlikovicz (Tomasz Studzinski), Ben Helfgott (Pascal Fischer), Ike Alterman (Jakub Sprenger), Sala Feiermann (Anna Maciejewska), Salek Falinower (Jakub Jankiewicz) und Sam Laskier (Marek Wroblewski).

In einer geschützten Umgebung wird den traumatisierten Kindern wieder ein normaler, angstfreier und lebensbejahender Alltag gelehrt. Die Kinder lernen wieder, was es heißt, genug zu essen zu haben und allein in einem Zimmer zu schlafen. Außerdem lernen sie Englisch und bereiten sich mithilfe des einfühlsamen Trainers Jock Lawrence (Iain Glen) auf ein Fußballspiel mit den Einwohnern des Dorfes vor.

Jedoch ist die Vergangenheit immer präsent, und einige erfahren erst in England, dass ihre Familie vollständig ausgelöscht wurde. In Windermere lernen sie wieder, was es heißt, zu leben und wie viel Glück sie hatten, die Schrecken des Lagers zu überstehen.

Zentrale erwachsene Figur ist der Psychologe Oscar Friedmann, gespielt von Thomas Kretschmann, der eine Art Vaterfigur für viele der Jugendlichen wurde und dessen Ziel es war, den jungen Heranwachsenden beim Bewältigen ihrer Erfahrungen zu helfen. (ZDF.de)

Auch die Dokumentation dazu ist sehenswert.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/die-kinder-von-windermere-106.html

„Wir kamen aus der Hölle in den Himmel“, erinnert sich Sam Laskier. Er war einer der 300 jungen Juden verschiedenster Nationalitäten, die sich nach der Befreiung der Konzentrationslager durch die Alliierten im englischen Windermere erholen sollten.

In der idyllischen englischen Landschaft rund um den See von Windermere fanden die Kinder eine erste neue Heimat. Mit psychologischer Unterstützung sollten sie lernen, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Einige der letzten noch Lebenden des Kindertransportes berichten in sehr persönlichen Statements von ihren Erfahrungen. Wie andere, die sein Schicksal teilten, schildert Arek Hersh in der Dokumentation, was der Neuanfang für ihn bedeutete: „Ich begann wieder, mich als ein menschliches Wesen zu fühlen.“

Der therapeutische Umgang mit den traumatisierten Kindern beeinflusste die Entwicklung der Kinderpsychologie weltweit. Auch deshalb ging das „Windermere-Projekt“ in die Geschichte ein. (ZDF.de)

 

 

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