Heute habe ich ein Beitrag für euch den ich im Namen von Anna-Lena veröffentliche. Sie hat ihn von einem Mitpatienten in der Reha erhalten. Leider hat sie keine Zeit selbst als Autorin hier mit zu wirken. Umso mehr freue ich mich das sie ihn uns zur Verfügung stellt. Vielen lieben Dank dafür.
Achtsamkeit
Du sollst jetzt aufstehen – sagt der Wecker.
Du sollst dich waschen – sagt die Erziehung.
Du sollst dich kleiden, modisch, doch auch korrekt – sagt der Zeitgeist.
Du sollst in Ruhe frühstücken – sagt der Ernährungsberater.
Dein Chef sagt – Du sollst erst dieses erledigen.
Ein paar Kollegen sagen aber – Du sollst um neun Uhr zum Frühstück kommen.
Der Kunde sagt – Du sollst dich beeilen.
Dein Fachwissen sagt aber – Du sollst es ordentlich machen.
Du sollst trinken – sagt der Kreislauf.
Du sollst nicht naschen – sagt die Leber.
Du sollst die Mittagspause auch für gesunde Bewegung nutzen – sagt der Betriebsarzt.
Du sollst das essen, was am schnellsten geht – sagt die Warteschlange in der Kantine.
Du sollst nach dem Mittagessen die Zähne putzen – sagt der Zahnarzt.
Du sollst aber keineswegs die Mittagspause überziehen – sagen alle.
Die Natur sagt – Du sollst es im biologischen Tief nach der Mittagspause ruhig angehen.
Dein Berufsethos sagt – Du sollst bis zum Feierabend freundlich sein.
Dein Blutzuckerspiegel sagt – Du sollst deinen Heißhunger stillen.
Dein Ordnungssinn sagt – Du sollst deinen Arbeitsplatz zum Schluss aufgeräumt hinterlassen und die Gewerkschaft sagt – Du sollst deine Arbeit jetzt beenden.
Und du gehst von der Arbeit – im Stress und mit Heißhunger.
Du sollst jetzt alles Nötige einkaufen – sagt der Kühlschrank.
Alles Unnötige sollst du aber auch kaufen – sagt die Werbung.
Du sollst nicht durch den Straßenverkehr hetzen – sagen die Verkehrsregeln.
Du sollst aber jetzt zügig losfahren – hupt Dein Hintermann.
Und Du? – Du…Du…Du… bist irgendwann zuhause.
Dein Hausmeister sagt – Du sollst im Hausflur nicht …bla…bla… und an den Mülltonnen sowieso…
Deine Familie klagt – Du sollst nicht so spät von der Arbeit kommen.
Deine Nerven sagen – Du sollst dich entspannen.
Dein Magen sagt – Du sollst etwas essen.
Die Küche sagt aber – Du sollst erst mal was kochen.
Später sagt der Feierabend angesichts Deines gefüllten Magens – Du sollst jetzt tun, was Dir Spaß macht.
Dein Familiensinn sagt – Du sollst liebevoll sein, zuhören und für alle Probleme einen einfühlsamen Rat haben.
Der Alltag sagt – Du sollst für morgen alles andere auch fertig haben.
Die Uhr sagt aber – Du sollst jetzt ins Bett gehen und schlafen!!!
Solltest Du nicht dein Leben leben? – fragt die Verheißung.
Aber dann sollte ich ja…?
Ja! – sagt der Verstand, das solltest Du!
Soll ich? Jetzt???
©Gerd von Hacht
Super Text! 👍
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Ja das fand ich auch. Deshalb musste er einfach hier mit rein.
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Danke, dass du es gepostet hast!
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Habe ich gerne gemacht.
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Jaa😊
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😊
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Mhm. Das ungefähr ist das Problem mit der (überzogenen) Achtsamkeit. Es ist manchmal geradezu erfrischend, ein wenig unachtsam zu sein.
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Ständig achtsam sein kann kein Mensch. Es gibt immer Situationen wo man unachtsam reagiert und es vielleicht noch nicht einmal merkt.
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Danke fürs Einstellen. Ich war kurz vor einem zweiten Burnout, als ich vor 4 Jahren in die Klinik kam und ich lese den Text immer mal wieder, er ist so hilfreich.
Danke fürs Einstellen. Möge er vielen hilfreich sein, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.
Liebe Grüße
Anna-Lena
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Guten Morgen Anna-Lena.
Ich danke dir noch einmal sehr. Es ist wirklich ein ganz toller Text. Ich freue mich darüber das er hier seinen Platz gefunden hat.
Manchmal helfen so kleine Gedankenstützen zu sich selbst zufinden und den richtigen Weg zu gehen.
LG, Nati
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Immer dieses Sollen! 🙂
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Wenn es dieses Wörtchen nicht gäbe. Müssen ist genauso grauselig.
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Wie wäre mit dem Ersetzen durch WOLLEN?
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Oder dürfen?
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‚Dürfen‘ klingt für mich so nach fragen müssen ob man darf.
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Hm. Ja. Aber „wollen“ klingt so nach „nicht können“ …
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Das ist aber auch schwierig mit den Wörtern. 😀
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Oder ‚möchten‘. Das klingt doch auch gut.
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Manchmal wehre ich mich gegen diese ganzen „Du solltest“ und handle etwas rebellisch u d ich glaube, auch das tut gut… ist das dann auch Achtsamkeit sich gegenüber?
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Achtsamkeit ist auch ganz individuell und das, was dir und deinem Körper gut tut, bedeutet für dich Achtsamkeit.
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Genau, du bringst es auf den Punkt.
Für jeden ist etwas anderes gut oder schlecht.
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Entschuldige Anna-Lena. Ich habe zu spät gesehen das der Kommi gar nicht an mich war.
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Das macht doch nichts, Blogs leben vom Austausch 🙂 . Also, kein Grund, sich zu entschuldigen 😉 .
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Ok.😊
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Guten Morgen, ja, es gibt sicherlich vielschichtige Definitionen…
Ich wünsche Dir einen wunderbaren Tag
Liebe Grüsse
Thomas
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Danke, lieber Thomas, für dich auch. Pass gut auf dich auf!
Anna-Lena
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Gerne… und ich pass auf mich auf, Du aber auf Dich auch, ok? 🙂
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Aber ja! Seitdem ich nicht mehr arbeiten muss, ist das Leben so entspannt 🙂 .
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Ja, das glaube ich… obwohl… ich war jetzt ein paar Wochen freigestellt, war auch schön, aber jetzt bin ich wieder glücklich, dass ich wieder eine Aufgabe habe… 😊
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Aufgaben finden sich so schnell, wenn der Druck des Geldverdienenmüssens nachlässt. Sich auch mal ehrenamtlich zu engagieren, macht großen Spaß. Dabei kann man sich selbst wieder ein Stück besser kennenlernen
.
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Ich denke, für mich, alles was mir gut tut ist Achtsam.
Im Laufe des Projekts habe ich festgestellt das jeder ‚ die Achtsamkeit‘ für sich anders definiert.
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Guten Morgen liebe Nati,
ja, es ist tatsächlich so, hatte gestern Abend etwas Zeit all die wunderbaren Beiträge zu lesen. Da wird hoffentlich noch mehr zu diesem Thema kommen. Inspirierend!
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Hallo Thomas.
Ich freu mich das du etwas Zeit hattest.
Ich bin auch mal gespannt wieviele Beiträge noch eintrudeln. Das Thema ist auch sehr vielseitig.
LG, Nati
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Hallo Nati,
Kurz ne Auszeit genommen, an die Sonne, auch wenn es nur 10 min werden…
Schauen wir mal, was sich noch tut 🙂
Schönen Nachmittag Dir
Liebe Grüsse
Thomas
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Dankeschön.
Gehen jetzt lecker Mittagessen und ein bisschen bummeln.
Frische Luft ist immer gut.
Dir auch einen schönen Nachmittag.
LG, Nati
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