Gegenüber

Schnee bedeckter Marktplatz.

Überall festliches Leuchten,

im Abendlicht.

Fröhliches Lachen und flinke

Kinderbeine,

zwischen schwatzende

Menschengruppen.

Gegenüber,

in einer Häuserecke,

eine kleine Gestalt.

Eingehüllt in Decken,

am Boden.

Ist so kalt, halb erfroren.

So unscheinbar und traurig.

Die Kerze abgebrannt,

der letzte Kaffee leer.

Hunger, bohrender Hunger.

Dort drüben,

alles im Überfluss.

Hier, in der dunklen Ecke,

Nichts.

Von Gegenüber,

aus der kleinen Kirche,

ertönt weihnachtliche Musik.

In seeliger Erinnerung

nickt er ein.

Welch schöne Träume

aus vergangenen Tagen.

Wo er auch dort stand,

im Überfluss.

 

(Foto Nati)

8 Kommentare

  1. es sind die dunklen Seiten in unserem Leben …
    diese dunklen Ecken – in die man vor Verzweiflung in sich zerfällt
    das Helle greifbar nahe – jedoch du kommst nicht von der Stelle
    um dorthin zum Licht zu gelangen – in Gedanken … dort gibt es Rettung –
    die Seele ist am verhungern
    so meine Version zu deiner Geschichte
    lieb grüß – und hab eine netten Abend – zuzaly

    Gefällt 1 Person

  2. ich suche stets nach den Beweggründen des Autors zum Text
    manchmal ist es ratsam zwischen den Zeilen zu lesen –
    und so entsteht vom Leser zum Text eine persönlich neue Version 🙂

    Gefällt 1 Person

    • Ich habe letzte Woche mit jemanden gesprochen, der einer älteren, offensichtlich ärmeren Frau eine großzügige Spende gab.
      Dadurch entstand diese Idee zum Text.

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