Rechtschreibung

Rechtschreibung ist nur dann wichtig, wenn es bei Nichtbeachtung einiger Regeln zu Missverständnissen/Sinnveränderung inhaltlicher Natur kommen kann und bei Büchern dadurch der Lesefluss unterbrochen wird. Auch dann, wenn man sich bei „Fehlern“ einer falschen Beurteilung aussetzt oder eine Bewerbungsmappe ausgesondert wird, was ich übrigens für idiotisch halte. Da ist die Kenntnis reiner Selbstschutz, was ich auch so meinen Schülern vermittelt habe. Sie verstehen das auch in der Grundschule.

Sobald Rechtschreibfehler wichtiger werden als der Inhalt, ist das für mich eine Überbewertung. Rechtschreibung kann schon deshalb kein Dogma sein, weil es ständig irgendwelche Reformen gibt, die für falsch erklären, was vorher richtig war. Weil es nur in seltenen Fällen zu mehr Logik führt und oft zu Wortverstümmelungen, erlaube ich mir, einiges einfach nicht anzuerkennen. Phantasie werde ich weiterhin mit Ph schreiben, weil sie nicht gleichzusetzen ist mit fantasy. Ist für mich gefühlt verkehrt. Zurzeit wird für mich ein Wort bleiben, weil es etwas anderes aussagt als zur Zeit, also zu einer gewissen Zeit usw. usw.. Erbsenzähler werden nie die Seele des Geschriebenen erfassen. Bei uns in der Schulbücherei wurden hunderte Kinderbücher aussortiert wegen alter Rechtschreibung. Meine Freundin und ich mussten richtig dafür kämpfen, dass die Kinder diese Bücher auf Wunsch mitnehmen durften. Das kann man doch einfach erklären. Ich sehe diese Schüler später schon ständig zusammenzucken beim Lesen der Klassiker.

Ich selbst fühle mich weitaus mehr gestört von falschen Begrifflichkeiten in Reportagen und Nachrichten, weil m. E. viele  immerhin studierte Journalisten die deutsche Sprache nur mangelhaft beherrschen. Nur ein Beispiel: Deutsche Männer sterben schneller. Man stelle sich das bildlich vor. Doch noch eins: Mann von Hund tot gebissen. Warum beißt der Hund den toten Mann? Vielleicht sollte das eine extra Rubrik werden. Täglich stoßen mir ähnliche Dinge auf.

Zusammenfassend sage ich, gewisse Rechtschreibfehler stören, besonders im gedruckten Buch. Am meisten einen selber, wenn man sie zu spät feststellt. Andere sind völlig egal, besonders in privaten Schreiben oder Beiträgen. Letzten Endes zählt der Inhalt und der sollte nicht entstellt bzw. verfälscht sein.

Noch eins zu Rechtschreibprogrammen, die automatisch „verbessern“. Die haben bei mir schon häufig zu völliger Sinnverkehrung und grammatikalischer Unzulänglichkeit geführt.

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