Ich hoffe, Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und jetzt „zwischen den Jahren” auch etwas Zeit für Euch und die Dinge, die Ihr Euch vorgenommen habt. Ich hatte Zeit, um nachzudenken, etwas mehr als ich dachte.
Über Herz & Verstand habe ich mir auch Gedanken gemacht und wie wir unseren wunderbaren Blog aus dem Dornröschenschlaf erwecken können.
- Vielleicht gibt es ja für solche Projekte auch eine Halbwertszeit?
- Vielleicht ist das Bloggen selbst aus der Mode gekommen?
- Vielleicht haben wir alles zu unserem Thema Herz & Verstand geschrieben?
- Vielleicht haben wir alle selbst genug zu tun?
- Vielleicht befassen wir uns derzeit lieber nicht mit anspruchsvolleren Themen?
- Vielleicht haben wir ja auch durch die Monatsthemen den Fokus aus den Augen verloren?
Ich hatte kürzlich eine inspirierende Unterhaltung mit einem lieben Menschen über den Begriff „Heimat“.

Heimat hat viel mit Herz und Verstand zu tun. Unser Herz hängt an Orten, die wir Heimat nennen, für die wir Heimat fühlen. Unser Verstand sagt uns manchmal, dass wir diese Heimat verlassen müssen, weil es einfacher, intelligenter, sicherer oder einfach auch existenziell ist. Wie definieren wir Heimat?
Wollen wir uns über „Heimat“ unterhalten, damit wir wieder etwas Schwung in diesen „Laden“ bringen?
Zur Einstimmung ein Sprichwort aus Sibirien:
Nicht wo du die Bäume kennst,
wo die Bäume dich kennen, ist deine Heimat.
Ich freue mich über Euer Feedback und vielleicht auch gleich Eure wunderbaren Beiträge. Einen schönen verbleibenden „letzten-2019er-Sonntag-Abend“ Euch!
Für 2020 wünsche ich mir meine HEIMAT mit weniger WINDRÄDERN
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Weniger Windräder bedeutet vorhandene Anlagen abbauen? Oder keine Neuen mehr?
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Ausgediente nicht ersetzen und kein Neuaufbau … Windräder verschandeln den Blick auf die Heimat und töten jährlich hunderte Vögel und Fledermäuse …
WIDERSPRUCH:
Investitionen werden wegen beheimateten Tieren gestoppt bzw. gar verhindert, aber tötende Windräder werden von Politikern und deren Lobbyisten befürwortet …
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Heimat. Nun ja, ein sehr ambivalenter Begriff.
Auf meinem Blog https://elkespeidel.wordpress.com/ habe ich sporadisch Beiträge zum Thema gesammelt (von anderen) und geschrieben.
Für mich selbst ist Heimat negativ belegt. Inklusion durch Exklusion.
Heimat ist innerhalb der Stadtmauern, da, wo die „Unehrlichen“ des Mittelalters nicht hinkommen. Wo man gefangen ist in den rigiden Strukturen ungeschriebener Gesetze, die man entweder kennt und zähneknirschend akzeptiert – oder die man eben nicht kennt und damit verletzt, weshalb man von denen, die sie (und nichts anderes) kennen, selbst verletzt wird.
Nein, Heimat ist nicht unbedingt etwas Nettes. Es ist verwandt mit „Gemeinschaft“, also der Vorstellung, einer vorgegebenen Zusammengehörigkeit, die nicht vertragsförmig konstituiert ist wie „Gesellschaft“, sondern auf irgendwelchen vagen Geburtsrechten beruht.
Ich mag es klar und rational, daher bevorzuge ich Begriffe wie „Wohnregion“, „Geburtsland“, „Sprachraum“. Das lässt sich fassen. Das kann man im Pass nachlesen.
Mit „Muttersprache“ habe ich ähnliche Probleme. Was, wenn die Mutter bi- oder multilingual ist? Wenn die Hauptsprache der Mutter der eigenen stärksten Sprache nicht entspricht? Da ist „Landessprache“ oder „stärkste Sprache“ doch aussagekräftiger.
„Heimat“ ist vielleicht etwas für Einheimische oder für Zweiheimische, für Menschen, die irgendwo eine „zweite Heimat“ gefunden haben oder gefunden zu haben glauben. Sobald man „mehrheimisch“ wird, ist man schnell „keinheimisch“, und je mehr Heimaten man sich (nicht) zugehörig fühlt, desto weniger vermisst man diese Zugehörigkeit.
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Im Gegensatz zu Dir verbinde ich mit dem Begriff Heimat eher etwas positives, angenehmes. Eine genaue Begriffsdefinition mag mir aber nicht wirklich gelingen. Alte Heimat, Neue Heimat, wo ist Heimat? Ich war schon in vielen Städten heimisch…
Danke für Deine zum Nachdenken anregende Gedanken…
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Vielleicht ist mir „Heimat“ genau deshalb suspekt. Weil es ein zu schillernder, zu pathetischer, zu ungenauer Begriff ist. Das kippt schnell ins Ideologische. Da wird einer dann eine „Heimat“ übergestülpt, aufgezwungen, zugewiesen. Das nenne ich „Verheimatung“ oder „Zwangsverheimatung“. Auch eine „Zerheimatung“ ist möglich, ein Verweigern und gleichzeitiges Einfordern von Zugehörigkeit(sgefühlen), ein Bestehen auf dem Einhalten von Regeln, die von denen, die sie befürworten, für die Elemente eines einzig gültigen Regelwerkes gehalten werden, auch wenn es eine beliebige Anzahl unterschiedlicher, gleichermaßen gültiger anderer Regelwerke gibt.
Ja, „Heimat“ lässt sich in gewissem Maß erarbeiten, wenn sie denn als positiv empfunden wird – aber wie oft? Und lohnt sich die Mühe? Steht man nicht doch immer abseits, selbst wenn man das regional jeweils gültige Regelwerk kennt und einhält und sogar fortzuschreiben und weiterzuentwickeln sucht, solange kein Geburtsrecht eine in dieses Regelwerk eingebunden hat?
Wenn ich anfange, irgendwo die Menschen zu kennen, die in meiner Nachbarschaft wohnen, ist es Zeit, weiterzuziehen. Aber okay, ich bin von meiner Persönlichkeit her ein bisschen Asperger-geprägt, und romantische Spaziergänge im Mondenschein waren ebenfalls nie mein Fall.
Trotzdem gönne ich den vielen, denen „Heimat“ – ob regional oder sozial oder sonstwie verstanden – die erforderliche „Geborgenheit“ vermittelt, ihr angenehmes Gefühl von (Pseudo-?)Sicherheit, von Sinn und vielleicht Teilhabe an der empfundenen Unsterblichkeit eines größeren Ganzen, das eine überleben wird. Ich teile es nur nicht.
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Heimat – für mich ein ambivalenter Begriff. Meine geographische Heimat ist das bergische Land, mit seinen engen Straßen, dunklen Wäldern und dem vielen Wasser hier. Den eigenwilligen Menschen mit ihrer etwas verschrobenen Art, denen ich mich zugehörig fühle.
Andererseits habe ich bewegliche Wurzeln, fühle mich dort zuhause, wo ich mich verstanden und geborgen weiß. Aufgrund meiner Familiengeschichte und der Geschichte dieses Landes auch manchmal heimatlos … ambivalent halt. Herkunft und Heimat sind für mich nicht zwangsläufig das Gleiche.
Lieben Gruß.
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Herkunft muss nicht Heimat sein, da bin ich bei Dir. Vielleicht hat man auch mehrere Heimaten, je nach Lebensabschnitt?
Ich durfte einige Geschäftspartner und eine liebe Freundin im Bergischen kennenlernen, finde die Landschaft wunderschön und die Menschen sind ehrlich und interessant. Verschroben? Weiß nicht…
Liebe Grüsse
Thomas
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Guten Morgen Thomas.
Eine gute Idee von dir, ich werde mal schauen ob mir etwas dazu einfällt.
Ich finde Heimat muss nicht unbedingt an einem Ort festgelegt sein.
LG, Nati
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[…] https://herzundverstand.blog/2019/12/29/heimat/ […]
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