Lieblingsmensch?

Oh, ich war so lange nicht mehr hier bei euch …

Die liebe Regine hat mir vorgeschlagen,  ich könnte ja auch einen Beitrag aus meinem Blog hier nochmals posten. Ich mache derzeit beim #Januart mit und stelle mich der täglichen Herausforderung, zu einem Tagesmotto ein Bild zu zeichnen. Beim Bild allein bleibt es jedoch selten. Heute beim Thema Lieblingsmensch musste ich an diesen Blog denken und finde, dass das ganz gut passen könnte.


Wie kann ich mich für nur einen Lieblingsmenschen entscheiden? Gibt es das? Denn wenn ich genauer darüber nachdenke, so habe ich zwar meine Lieblings-Lieblings-Menschen wie den liebsten Mann und den Älteren und den Jüngeren, aber es sind auch immer andere da, die mir bei dem Begriff spontan einfallen. Es gibt immer mehrere. Und entscheiden mag/kann ich mich nicht. Wie definiert sich der Lieblingsmensch?

Ich habe ein großes Herz und ganz liebe Menschen um mich. Meistens kümmere ich mich gern um sie. Bemühe mich um sie. Manchmal lässt meine Kraft ein wenig nach, dann wird es leiser um mich. Aber nur einen Lieblingsmensch? Es kann nicht nur ein einziger alle Bedürfnisse abdecken. Da ist das Bedürfnis nach Nähe und jenes nach Entfernung. Oder das nach ernsten Gesprächen. Oder aber albernen Scherzen. Das nach Wolkenträumereien und jenes nach Bodenständigkeit. Wie sollte das gehen? Das hieße ja, der eine Lieblingsmensch wäre perfekt. Sind perfekte Menschen nicht schrecklich anstrengend? Weil so unfehlbar und über jeden Zweifel erhaben? Und im Grunde gibt es die ja gar nicht!

Würde ich mich damit nicht einschränken? Würde ich mir nicht das Vergnügen nehmen, dass es noch andere liebe/Lieblings-Menschen gibt? Ist es nicht besser, wenn ich mir ein Sicherheitsnetz aus Lieblingsmenschen webe, statt nur mit dem einen und einzigen in hoffentlich unendlicher Glückseligkeit am berühmten seidenen Faden zu hängen? Und was, wenn dieser Faden dann reißt? Falle ich dann ins Bodenlose? Was, wenn mein einziger Lieblingsmensch andere Lieblingsmenschen braucht und möchte? Wie kann ich das aushalten, wenn ich für meinen Einzigen nicht auch die Einzige bin?

Was also macht einen Lieblingsmenschen aus? Dass es ein ICH und ein DU und auch ein WIR gibt? Dass da Nähe ist und Freiheit auch? Dass ich so sein kann, wie ich bin? Mit meinem lauten Lachen und meinen Hüftpölsterchen und meinen so schwer aushaltbaren Grant-Tagen? Wo ich mich nicht zu verstellen brauche? Wo ich aber auch mal Kritik ein- und wegstecken muss? Ist es das vielleicht?

Ja, das zeichnet Lieblingsmenschen für mich aus. Und davon habe ich zum Glück ein paar …

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Der Januart ist ein Projekt von @wirmoechtengernkunst.

5 Kommentare

  1. Ich habe auch immer mehrere Lieblingsmenschen. Mal sind die einen näher dran und mal die anderen. Gefühlt sind es immer meine Kinder, die mir am nächsten sind. Dabei sind es nur meine Gefühle zu ihnen, realistisch gesehen ist ihre Nähe zu mir auch immer in Bewegung. Sie sind erwachsen und haben ihre eigenen Lieblingsmenschen. Sie sind sehr froh, darüber, dass ich immer dafür gesorgt habe, neben meiner Familie andere Menschen bei mir zu haben. So fühlen sie sich für meine Lebensglück (hoffentlich) nicht verantwortlich. Mein geschiedener Mann war mein Lebensmensch, wenn auch nicht immer mein Liebster. Manchmal verliere ich Lieblingsmenschen, weil es nicht mehr zusammenpasst. Manchmal kommen neue dazu. Für mich sind meine Lieblingsmenschen lebensnotwendig. Ich lebe alleine und kann das nur genießen, weil ich weiß, dass sie da sind. Deine Zeichnung ist ein schönes Sinnbild dafür!

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